Eva Simms ist eine international renommierte Vertreterin einer gestalt-psychologisch-orientierten Phänomenologie von Kindern und Umwelt. Sie ist eine der international führenden Vertreterinnen der phänomenologisch-psychologischen Kindheitsforschung. Sie verbindet Leib- und Lebenswelt-Analysen mit Analysen des sozialen Raums. n diesem Intervieuw erläutert sie die Hintergründe ihres Schaffens – lesenswert.

Hier finden Sie ein interessantes Interview mit ihr aus dem Journal Phänomenologie von 2012. Ein Ausschnitt:

Ich sehe die Phänomenologie nach Husserl als den Versuch, die Freiräume des menschlichen Seins, die nicht von den naturwissenschaftlichen Methoden besetzt sind, zu kultivieren und zur Sprache kommen zu lassen. Manche dieser Freiräume, die nicht naturwissenschaftlich erforscht werden können, bilden die Grundlage, auf der allein Wissenschaft möglich ist, wie zum Beispiel die Untersuchung der Wahrnehmungsstrukturen bei Merleau-Ponty oder der kulturellen Diskurspraktiken bei Foucault. Andere Freiräume werden da gefunden, wo die Naturwissenschaft schweigt, wie in der Kunst, der Musik, der Dichtung und der Geschichte. Wieder andere zeigen sich in der Wissenschaftspraxis selber, denn oft hantieren Psychologen und Psychologinnen mit Konzepten, die unbefragt aus der Tradition übernommen und angewandt werden, zum Beispiel der Glaube an »internal representations«, und dann in den Theorien und im Experimentaldesign herumgeistern und Unfug treiben. Ich habe auch einen Freiraum in der Interpretation der Wissenschaftsdaten entdeckt: Man kann viele experimentelle Befunde anders erklären, wenn man sie in den ganzheitlichen Zusammenhang der Existenz der Kinder eingliedert.