Liebe Kommiliton*innen,

gerade ist in dem Band Wittenberger Gespräche VII mein Artikel „Einklammern, Anhalten, Zurücktreten, um Anderes und Fremdes zu sehen“ erschienen.

Wie kann man etwas Fremdes als Fremdes sehen, erkennen? Ich möchte in diesem Artikel zeigen, dass dies mittels der phänomenologischen Epoché erreicht werden kann. Wird diese als auf Wahrnehmung gerichtete Erkenntnisoperation in Anwendung gebracht – etwa in Datensitzungen bei der Sichtung und Analyse von Datenmaterial – kann eine Voraussetzung geschaffen werden, 1. für die Distanzierung zu eigenen Vorannahmen – seien sie biographisch oder wissenschaftlich, 2. für die Befremdung des Blickes durch und mit dem Material, 3. für eine Reflexion der eigenen Vormeinungen, Vorurteile und Positionierungen 4. und schließlich für ein Sehen-Lassen des Unüblichen und Überraschenden. Ich werde drei Modelle der Epoché vorstellen: Einklammern als Rückführung auf Urteile (Husserl), Anhalten als Rückführung auf Erfahrung (Heidegger), Zurücktreten als Rückführung auf die Differenz zwischen Pathos und Response (Waldenfels).

Der gesamte Band ist unter diesem Link auf Pedocs als OpenAccess verfügbar.

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann