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Einklammern, Anhalten, Zurücktreten, um Anderes und Fremdes zu sehen

Liebe Kommiliton*innen,

gerade ist in dem Band Wittenberger Gespräche VII mein Artikel „Einklammern, Anhalten, Zurücktreten, um Anderes und Fremdes zu sehen“ erschienen.

Wie kann man etwas Fremdes als Fremdes sehen, erkennen? Ich möchte in diesem Artikel zeigen, dass dies mittels der phänomenologischen Epoché erreicht werden kann. Wird diese als auf Wahrnehmung gerichtete Erkenntnisoperation in Anwendung gebracht – etwa in Datensitzungen bei der Sichtung und Analyse von Datenmaterial – kann eine Voraussetzung geschaffen werden, 1. für die Distanzierung zu eigenen Vorannahmen – seien sie biographisch oder wissenschaftlich, 2. für die Befremdung des Blickes durch und mit dem Material, 3. für eine Reflexion der eigenen Vormeinungen, Vorurteile und Positionierungen 4. und schließlich für ein Sehen-Lassen des Unüblichen und Überraschenden. Ich werde drei Modelle der Epoché vorstellen: Einklammern als Rückführung auf Urteile (Husserl), Anhalten als Rückführung auf Erfahrung (Heidegger), Zurücktreten als Rückführung auf die Differenz zwischen Pathos und Response (Waldenfels).

Der gesamte Band ist unter diesem Link auf Pedocs als OpenAccess verfügbar.

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Vortrag von Ruprecht Mattig: „Den Begriff der Menschheit erweitern: Humboldts Anthropologie als kosmopolitisches Bildungsprojekt“

Liebe Kommiliton*innen,

ich möchte Sie auf den Vortrag von Ruprecht Mattig (Technische Universität Dortmund) mit dem Titel „Den Begriff der Menschheit erweitern: Humboldts Anthropologie als kosmopolitisches Bildungsprojekt“ aufmerksam machen. Der Vortrag findet im Rahmen unserer IZBF Vorlesungsreihe Wilhelm von Humboldt: Kulturwissenschaftliche Forschung zwischen Praxis, Theorie und Empirie der Bildung statt.
Der ZOOM-Link zur Veranstaltung wird zeitnah über die Seite des IZBF sowie auch hier im Blog zur Verfügung gestellt werden.
Ich freue mich auf zahlreiche Teilnahme.

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Gerade erschienen: „Emotion – Feeling – Mood“

Liebe Kommiliton*innen,

soeben ist der 12. Band „Emotion – Feeling – Mood. Phenomenological and pedagogical Perspectives“ in in unserer Reihe Phänomenologische Erziehungswissenschaft auf Englisch erschienen.

This volume provides systematic, interdisciplinary, and intercultural impulses for a phenomenological pedagogy of emotions, feelings, and moods without subordinating them to the logocentric dualism of emotion and rationality. Starting from foundational and cultural perspectives on pedagogical relations of education, learning, and Bildung, specific emotions in individual studies, as well as different approaches of important representatives of phenomenological research on emotions are presented. The contributions include pedagogical, philosophical, and empirical approaches to feelings, emotions, and moods, highlighting their fundamental importance and productivity for learning, Bildung, and education in different pedagogical institutions and fields.

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Gerade erschienen: „Die Wiederkehr des Übens“

Liebe Kommiliton*innen,

die Monographie „Die Wiederkehr der Übung. Praxis und Theorie eines pädagogischen Grundphänomens“ ist kürzlich beim Kohlhammer-Verlag erschienen.

Üben ist eine Praxis, die einen produktiven, verstehenden und kritischen Zugang zu Kultur und zu demokratischen Gemeinschaften ermöglicht. Das Buch unternimmt daher eine Rehabilitierung des Übens als leibliche und geistige, wiederholende und kreative Praxis, mit der ein grundlegendes Verhältnis zu sich, zu Anderen und zur Welt konstituiert wird. Üben und Übung werden in ihren zentralen Strukturen vorgestellt und erfahrungs-, bildungs-, sozial- sowie erziehungstheoretisch ausgewiesen. Dabei wird gezeigt, dass Praxen wie Bewegen, Verstehen, Urteilen, Kritisieren und Unterrichten ein- und ausgeübt werden. Im Üben wird zudem das Verhältnis der Übenden zu sich (trans-)formiert. Leibliche, motorische, geistige, meditative, schulische und didaktische Übungen werden systematisch unterschieden und in ihren unterschiedlichen pädagogischen Feldern analysiert.

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Einladung zum IZBF Nachwuchstag

Liebe Kommiliton*innen,

das Interdisziplinäre Zentrum für Bildungsforschung lädt ein zum Nachwuchstag, welcher am 28.09.2021 in digitalem Format stattfinden wird. Der Nachwuchstag verbindet Konferenzpräsentationen und Workshops zu relevanten Themen der wissenschaftlichen Praxis miteinander. Dabei haben Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre eigenen laufenden Promotionsvorhaben und Forschungsergebnisse in fünf parallel laufenden Sessions vorzustellen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des IZBF und im Programm. Zur Anmeldung senden Sie bitte eine Mail an zentrum.bildungsforschung@hu-berlin.de.

>>> Zum Programm der Veranstaltung

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Einladung zum Workshop „Summer School 2021“

Liebe Kommiliton*innen,

das Interdisziplinäre Zentrum für Bildungsforschung lädt ein zur Summer School 2021 „Bild und Bildanalyse in der Bildungsforschung“ für Nachwuchswissenschaftler*innen am 06./07. September 2021 Die Summer School stellt qualitative Zugänge zur Theorie und Analyse von Bildern sowie deren Anwendung in der Bildungsforschung vor. Dabei stehen phänomenologische und historische Perspektiven im Zentrum. Die Workshops erlauben, die Vorteile zu diskutieren und eigene Themen und Forschungsfragen einzubringen.

Zum Auftakt der Veranstaltung wird Prof. Dr. Claudia Blümle (HU Berlin) eine Keynote zum Thema „Wiedererkennendes Sehen und sehendes Sehen. Ikonografische und phänomenologische Zugänge zum Bild“ halten. Sie findet via Zoom statt und ist für alle Interessierten geöffnet. Um eine formlose Anmeldung an zentrum.bildungsforschung@hu-berlin.de wird gebeten.

>>> Zum Programm der Veranstaltung

Herzliche Grüße
Malte Brinkmann

Musikvideo: „Objects“

„Dinge sind, je weilig nach ihrer Weise dingend, Spiegel und Spange, Buch und Bild, Krone und Kreuz“ (Heidegger, 1950, 181).

Sie begegnen uns jeden Tag und überall, ob im Unterricht, im Homeoffice oder in der Philosophie Heideggers: die Dinge. Manche sind uns von Nutzen und bieten sich für bestimmte Tätigkeiten an, andere sind einfach nur so da und liegen uns gar im Weg. So vielgestalt sie uns erscheinen mögen, so haben sie doch etwas gemeinsam: sie zeigen sich auf bestimmte Weise, affizieren und fordern uns auf.

Zusammen zur Schau gestellt wird eine Auswahl von ihnen als „OBJECTS“ im folgenden Video, das im Rahmen des Synthpop-Projekts isnwave entstanden ist.

https://www.youtube.com/watch?v=XMvuXgoF6IM

Daniel Pastenaci

Lehrvideo: „Phänomenologische Erziehungswissenschaft“

Liebe Kolleg*innen,

ich möchte Sie auf ein neues Lehrvideo „Phänomenologische Erziehungswissenschaft“ aufmerksam machen, das im Rahmen des intermedialen Projektes Meet and Read Experts der Fernuniversität Hagen entstanden ist.

Sie können das Video auf dem Lehrvideoportal oder auf Youtube anschauen.

Herzliche Grüße

Malte Brinkmann

Netzwerk Vignetten- und Anekdotenforschung

Liebe Kommiliton*innen,

wir freuen uns, dass das Netzwerk der phänomenologischen Vignetten und Agenturforschung eine neue Homepage hat.
Im Zentrum der Vignetten- und Anekdotenforschung in (in-)formellen Bildungskontexten und sozialen Lernräumen stehen methodische Verfahren, die geeignet sind, (außer-)schulische Erfahrungsdimensionen, beispielsweise zu Phänomenen des Lernens und Lehrens bzw. pädagogischen Handelns, möglichst ,nah‘ an den Beteiligten zu erforschen. Vignetten wie Anekdoten sind ästhetisch verdichtete und situativ verfasste Narrationen, die, in einer miterfahrenden Forschungshaltung erfahrungsträchtig generiert, Lernerfahrungen verkörpern und leiblich erfahrbar machen.

Herzliche Grüße

Malte Brinkmann

Kurzreportage: „Bin ich ein normales Kind?“

Werden Kinder im Alter von 5-7 Jahren tatsächlich zunehmend entwicklungsgestört und therapiebedürftig, wie es aus aktuellen Berichten hervorgeht (vgl. AOK Heilmittelbericht 2018; vgl. Bildungsberichtserstattung 2018)? Oder gibt es möglicherweise andere Erklärungen für diesen erhöhten Anstieg der letzten Jahre? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt der Kurzreportage „Bin ich ein normales Kind?“.
Eine erste Fährte zur Beantwortung der Fragen wird von der phänomenologischen Erziehungswissenschaft gelegt, die eine andere Erklärung für den starken Zuwachs an vermeintlich behandlungsnotwendigen Kindern liefert. Sie sieht die Ursache nicht bei den Kindern. Stattdessen werden die vorherrschenden nicht-pädagogischen Normen für die frühkindliche Bildung in frühpädagogischen Instituten als ausschlaggebend für die Situation betrachtet. Auch erste Interviews mit Eltern und Erzieher_innen, Einblicke in Beobachtungsberichte sowie in Beobachtungsbögen bestätigten diese Perspektive.
Im Zuge dieser Recherchen kam zum Vorschein, dass kindliche Entwicklung in der frühpädagogischen Praxis zu einem Großteil an entwicklungspsychologischen Normen „bemessen“ und bewertet wird. Entwicklungspsychologische Normen sind grundsätzlich mit Altersvorgaben verbunden und beinhalten keine erziehungswissenschaftlichen Perspektiven auf Erziehung, Bildung und Lernen. Die Individualität und der jeweilige Erfahrungshorizont des einzelnen Kindes werden darin ebenfalls ausgeschlossen. Dadurch kann es zu vermehrten Normabweichungen seitens der Kinder kommen, auf welche mit Pathologisierung und Normalisierung reagiert wird. Der kurz skizzierte außerpädagogische Umgang mit kindlicher Entwicklung in frühpädagogischen Institutionen könnte somit eine Erklärung für die ausgewiesene hohe Steigerungsrate an Kindern mit zugeschriebenen Therapiebedarf darstellen. Demnach würden weitaus weniger Kinder behandlungsbedürftige Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung aufweisen, als die Statistiken zeigen.
Der filmische Beitrag möchte mit seinen Protagonist_innen auf diese Schieflagen der Frühpädagogik aufmerksam machen, die nicht selten Spuren bei den Kindern hinterlassen. In der Kurzreportage kommen vier Akteure des Feldes der frühen Kindheit zu Wort: eine Großmutter eines betroffenen Kindes, eine Erzieherin, die Weiterentwicklerin der „Kuno-Bellers Entwicklungstabelle 0-9“ Dr. Simone Beller sowie der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Malte Brinkmann.
Der Inhalt des Beitrages wurde gemeinsam mit Jeremy Lacher und Dank aller Beteiligten im Rahmen einer Kooperation zwischen dem MIZ Babelsberg und der Humboldt-Universität zu Berlin filmisch umgesetzt.

Nancy Weiss (HU Berlin)

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