Aus Peking (China) lässt sich Erstaunliches über die internationale Verbreitung der Phänomenologischen Pädagogik berichten. Ich war eingeladen, auf der 4. International Phenomenology and Pedagogy Conference “Circumstance of Phenomenology and Pedagogy: Self-consciousness and Reflection” an der Capital Normal University (CNU) eine Keynote zu halten. Es gibt dort seit mehr als 20 Jahren nicht nur eine ausgeprägte phänomenologische Denktradition, sondern auch ein Internationales Forschungszentrum für Phänomenologische Pädagogik und Lehrerbildung.

Das Zentrum wurde 2001 von Professor Hong Ning in enger Zusammenarbeit mit Max van Manen gegründet. Neben Hong Ning sind aktuell noch Professor Cai Chun und Professorin Zhu Xiaohong Direktoren des Zentrums. In Peking gibt es eine sehr interessierte Dozenten- und Studierendenschaft. Es wurden bereits eine ganze Reihe von Master- und Doktorarbeiten mit phänomenologischer Orientierung angefertigt. Diese beschäftigen sich mit grundlagentheoretischen und methodologischen Fragen der Erziehung. Zudem ist das Curriculum der Lehrerbildung in allen Fächern phänomenologisch orientiert. Auch darin gibt es beeindruckende schriftliche Zeugnisse (Textbooks) phänomenologischer Beschreibungen der eigenen Lehrerfahrung mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler. Einige chinesische Kolleginnen und Kollegen werden am 5. internationalen Symposion zur Phänomenologischen Erziehungswissenschaft in Berlin teilnehmen. Ich freue mich auf den Austausch!

Malte Brinkmann